Möbius, August Ferdinand
Name: August Ferdinand Möbius
Geboren: 1790 in Schulpforte bei Naumburg (Saale)
Gestorben: 1868 in Leipzig
Lehr-/Forschungsgebiete: Astronomie, Geometrie, Statik, Topologie, Zahlentheorie
August Ferdinand Möbius war ein sächsischer Mathematiker und Astronom des 19. Jahrhunderts. Er leistete wichtige Beiträge zur Zahlentheorie und zur analytischen Geometrie und kann als Vorreiter der Topologie gesehen werden. Seine berühmteste Entdeckung ist das Möbiusband, eine Oberfläche mit nur einer Seite und Kante.
Leben
August Ferdinand Möbius wurde 1790 in Schulpforte bei Naumburg geboren, das damals zum Kurfürstentum Sachsen gehörte. Sein Vater, von Beruf Tanzlehrer, starb bereits als er drei Jahre alt war. Möbius studierte zunächst mehrere Jahre Jura, dann Mathematik an der Universität Leipzig. Zu Forschungen reiste er nach Halle und Göttingen, wo er bei Johann Pfaff und C.F. Gauß studierte. 1816 wurde er Professor und Observator der Leipziger Sternwarte, 1848 deren Direktor. 20 Jahre später starb er in Leipzig. Er hinterließ zahlreiche Schriften zur Astronomie, Physik und Mathematik.
Beiträge zur Mathematik
Besonders bedeutend sind Möbius' Beiträge zur analytischen Geometrie, von denen einige ihn zugleich als Vorreiter der Topologie auszeichnen. Möbius führte als erster homogene Koordinaten in die projektive Geometrie ein. Unabhängig von Johann Benedict Listing entdeckte er das berühmte nach ihm benannte Möbiusband (auch: Möbiusschleife), eine zweidimensionale topologische Struktur, die nur eine Kante und eine Fläche hat. Der Möbius-Kantor-Graph ist nach ihm benannt.
In der Zahlentheorie verbindet sich sein Name mit der Möbiustransformation, der Möbius-Inversionsformel und der Möbiusfunktion "(n). Letztere ordnet den natürlichen Zahlen abhängig von ihrer Primfaktorzerlegung die Werte -1,0,1 zu.