+49 30 300 2440 00
 – Mo bis Fr von 8:30 - 17 Uhr

Turing, Alan

Sind Sie Lehrerin oder Lehrer für Mathematik in den Jahrgangsstufen 4 bis 12/13?
bettermarks bietet über 200.000 adaptive Mathematik-Aufgaben, die sich von automatisch korrigieren. Ihre Schülerinnen und Schüler bekommen bei jedem Fehler eine personalisierte Rückmeldung und Sie erhalten Auswertungen zum Lernstand der Klasse.
Mehr erfahren

Name: Alan Turing

Geboren: 1912 in London

Gestorben: 1954 in Wilmslow (bei Manchester)

Lehr-/Forschungsgebiete: Logik, Informatik, Kryptographie, Künstliche Intelligenz, Wahrscheinlichkeitstheorie

Alan Turing war ein britischer Mathematiker, Kryptoanalytiker und Informatiker, der von 1912 bis 1954 lebte. Seine Arbeiten waren bahnbrechend für die Entwicklung der modernen Informatik. Der Turing-Test zum Nachweis künstlicher Intelligenz und das Konzept einer Turingmaschine genannten abstrakten Rechenmaschine gehen auf ihn zurück. In der theoretischen Biologie verbindet sich sein Name mit dem Turing-Mechanismus der biochemischen Strukturbildung. Während des zweiten Weltkriegs war Turing maßgeblich an der Entschlüsslung deutscher Kriegsbotschaften beteiligt.

Leben

Alan Mathison Turing wurde 1912 in London geboren. Er und sein älterer Bruder John verbrachten ihre ersten Lebensjahre bei Freunden ihrer Eltern, denn ihre Eltern selbst waren viel in Indien, wo der Vater britischer Staatsdiener war. Bei Turing machten sich schon früh Anzeichen von Genialität bemerkbar. Kurz vor Schulabschluss versetzte ihm der Tod eines geliebten Freundes einen schweren Schlag. Von 1931 bis 1934 studierte Turing Mathematik an der Universität Cambridge. Ein Jahr später wurde er für eine Arbeit über Wahrscheinlichkeitstheorie zum Fellow am King's College gewählt und ging anschließend zur Promotion an die Universität in Princeton (USA). 1938 erhielt er den Doktortitel und ging zurück nach England. Während des zweiten Weltkrieges arbeitete Turing  als Entschlüsselungsspezialist für den britischen Geheimdienst. Nach dem Krieg war er für drei Jahre am britischen National Physical Laboratory angestellt, wo er sich intensiv mit Computertechnik und  künstlicher Intelligenz beschäftigte. 1948 wechselte Turing an die Universität Manchester. Dort arbeitete er an einem der weltweit ersten Computer und befasste sich  auch mit mathematischen Problemen der Biologie. 1952 wurde Turing wegen Homosexualität (damals noch ein Straftatbestand) verurteilt und musste sich einer Hormonbehandlung unterziehen. 1954 setzte Turing vermutlich selbst seinem Leben ein Ende. Er wurde mit einer Cyanidvergiftung tot in seinem Haus in Wilmslow bei Manchester aufgefunden.

Turings Werke

Zu Turings bekanntesten Veröffentlichungen zählen On Computable Numbers, with an Application to the Entscheidungsproblem (1936) und Computing Machinery an Intelligence (1950). Viele seiner Schriften wurden wegen seiner geheimdienstlichen Tätigkeit noch Jahrzehnte nach seinem Tod unter Verschluss gehalten.

Pionier der Informatik

Heute ist Turing vor allem für seine bahnbrechenden Arbeiten zu Informatik, künstlicher Intelligenz und Computertechnik bekannt. Aufbauend auf Kurt Gödels Ergebnisse entwickelte Turing das Konzept einer abstrakten Rechenmaschine, die später Turingmaschine genannt wurde. Außerdem schlug er den Turing-Test zum Nachweis künstlicher Intelligenz vor und entwickelte  eines der ersten Schachprogramme.

Weitere Leistungen

Auf dem Gebiet der theoretischen Biologie verbindet sich Turings Name mit dem Turing-Mechanismus, der biochemische Strukturbildungsprozesse beschreibt. Während seiner Tätigkeit als Kryptoanalytiker war Turing an der Entwicklung der Turing-Bombe (auch Welchman-Turing-Bombe) beteiligt, eine elektromechanische Maschine zur Entschlüsselung deutscher Funksprüche.

Der seit 1966 vergebene Turing-Award gilt als höchste wissenschaftliche Auszeichnung in der Informatik.