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Lobatschewski, Nikolai Iwanowitsch

Name: Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski

Geboren: 1792 in Nischni Nowgorod (Russland)

Gestorben: 1856 in Kasan (Russland)

Lehr-/Forschungsgebiete: Geometrie, Algebra, Analysis

Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski war ein russischer Mathematiker des 19. Jahrhunderts. Er veröffentliche als erster eine Arbeit über nichteuklidische Geometrie. Die von ihm entwickelte hyperbolische Geometrie wird daher auch Lobatschewskische Geometrie genannt. Zu seinen weiteren Leistungen zählen die Entwicklung von algebraischen Lösungsverfahren und eine moderne Definition von Funktionen.

Leben

Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski wurde 1792 in Nischni Nowgorod, einer bedeutenden Stadt an der Wolga, geboren. Als sein Vater 1800 starb, zog er mit seiner Mutter in die 300 Kilometer flussabwärts gelegene Stadt Kasan. Dort besuchte er das Gymnasium und nahm 1807 das Studium an der Universität auf. Vom Studienfach Chemie wechselte er bald zu Mathematik, Astronomie und Physik. Er wurde von C.F. Gauß' Lehrer Johann Christian Martin Bartels unterrichtet. 1816 wurde er außerordentlicher Professor, später ordentlicher Professor, Dekan und 1827 sogar Rektor der Universität. Zehn Jahre später wurde der Sohn einer einfachen Familie in den Adelsstand erhoben. Von seinen vielen Kindern starben die meisten im Kindesalter. Auch sein eigener Gesundheitszustand verschlechterte sich zunehmend und so musste er 1846 die Universität verlassen. Er erblindete und hatte Schwierigkeiten zu gehen. 1856 starb er in Armut in Kasan.

Entdecker der nichteuklidischen Geometrie

Lobatschewski bedeutendste Leistung liegt in der Entwicklung einer nichteuklidischen Geometrie, also einer Geometrie in der das Parallelenaxiom Euklids nicht gilt. Über Jahrhunderte hatten Mathematiker versucht Euklids fünftes Axiom aus den anderen vieren herzuleiten. Lobatschewski dagegen entwickelte eine Geometrie, in der das Parallelenaxiom nicht gilt. Diese Errungenschaft teilt er sich mit dem österreichisch-ungarischen Mathematiker János Bolyai und C.F. Gauß, die unabhängig von ihm zu einer solchen Geometrie kamen. Lobatschewski publizierte als erster von den dreien eine Arbeit dazu (Gauß publizierte seine Idee überhaupt nicht). Die von Lobatschewski entwickelte nichteuklidische hyperbolische Geometrie nennt man auch Lobatschewskische Geometrie.

Weitere Beiträge zur Mathematik

Abgesehen von der bahnbrechenden Entwicklung einer nichteuklidischen Geometrie gehören zu Lobatschewskis Beiträgen zur Mathematik ein Näherungsverfahren für Wurzeln algebraischer Gleichungen (heute bekannt als Dandelin-Gräffe-Verfahren) sowie ein Lösungsverfahren für homogene lineare diophantische Gleichungen. Auch lieferte Lobatschewski eine moderne Definition von Funktionen als Zuordnung zwischen zwei Mengen reeller Zahlen, wie unabhängig von ihm Peter Gustav Lejeune Dirichlet kurze Zeit später.

 

Bildquelle: Wikipedia

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