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Leistungen in Mathematik während Corona nicht gesunken

Christophe Speroni
Christophe hat bettermarks mitgegründet und ist für die Produktentwicklung verantwortlich. Sein Ziel ist es, das Lernen einfacher zu machen.

Am 13. März 2020 beschlossen erste Bundesländer, auf Grund der Corona-Virus-Pandemie (COVID-19) Schulen landesweit zu schließen. Nachdem sich innerhalb von wenigen Tagen sämtliche Bundesländer dieser Maßnahme anschlossen, wurde nach den Osterferien der Schulbetrieb schrittweise wieder aufgenommen – unter Anwendung entsprechender Hygienekonzepte und eingeschränkten Unterrichtszeiten.

Es stellt sich die Frage, wie stark sich der Unterrichtsausfall auf die schulischen Leistungen ausgewirkt hat.

Um diese Frage zu beantworten, haben wir die anonymisierten Lernergebnisdaten unserer Mathematik-Lernplattform »bettermarks« ausgewertet. Dabei haben wir zunächst das bundesweite durchschnittliche Ergebnis eines jeden Lernzieles (z.B. »Addition gleichnamiger Brüche«) ermittelt. Zu jedem der über 2.000 Lernziele gibt es bei bettermarks eine interaktive Übung. Das bundesweite durchschnittliche Ergebnis je Lernziel gibt einen Eindruck über den Schwierigkeitsgrad einer Übung. Da bei bettermarks Übungen mehrmals gerechnet werden können (bei jedem Versuch gibt es neue Aufgaben), wurde immer das jeweils beste Ergebnis berücksichtigt.

Um festzustellen, wie sich die mathematischen Leistungen außerhalb des Regelbetriebs entwickelt haben, haben wir die Ergebnisse vom 20. März bis 1. Juli 2020 mit denen des Vorjahres verglichen. Hierbei haben wir die Leistungen von 2.560 anonymisierten Schülerinnen und Schülern, die bettermarks in beiden Zeiträumen im schulischen Kontext genutzt haben, betrachtet.

Leistungsvergleich

Leistungsvergleich: Abweichung zum Bundesdurchschnitt, 20. März bis 1. Juli 2019 und 2020

Im Jahr 2019 lag das durchschnittliche Ergebnis im Betrachtungszeitraum 1,6 Prozentpunkte über dem bundesweiten Durchschnitt. Während der COVID-19-bedingten Schulschließungen in 2020 erzielte die gleiche Nutzergruppe Ergebnisse, die 4 Prozentpunkte über dem bundesweiten Durchschnitt lagen.

Die mathematische Leistung der Schülerinnen und Schüler hat sich innerhalb des bettermarks Lernsystems während der Schulschließungen damit um 2,4 Prozentpunkte verbessert.

Eine Erklärung für diese Leistungsverbesserung könnte sein, dass während der Schulschließungen verstärkt mit bettermarks gearbeitet wurde. In externen Studien wurde bereits festgestellt, dass die Lernleistung mit der Nutzungsintensität von bettermarks steigt.

Im Betrachtungszeitraum des Jahres 2019 lag die Wiederholungsrate pro Lernziel bei 1,2 und die Anzahl der Zuweisungen (To-dos an die Schüler durch den Lehrer) lag in Summe bei 23.987. Während der corona-bedingten Schulschließungen stieg die Wiederholungsrate um 75% an, die Zuweisungen erhöhten sich insgesamt um 31%.

20. März bis 1. Juli 2019 20. März bis 1. Juli 2020
Zuweisungen 23.987 31.546 (+31%)
Wiederholungsrate 1,2 2,1 (+75%)

Nachtrag vom 4. August 2020

Wir haben nun auch untersucht, wie sich die Standardabweichung in der untersuchten Gruppe verändert hat. Dabei haben wir festgestellt, dass diese konstant geblieben ist. Die mögliche These: »Schlechte bleiben schlecht, Gute werden besser« hat sich damit nicht bestätigt. Sowohl leistungsstarke als auch leistungsschwache Schülerinnen und Schüler haben sich gleichermaßen verbessert.

Christophe Speroni

Christophe hat bettermarks mitgegründet und ist für die Produktentwicklung verantwortlich. Sein Ziel ist es, das Lernen einfacher zu machen.

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Jens
Jens
3 Jahre zuvor

Mir ist noch nicht so ganz ersichtlich, welche zwei Gruppen 2019 verglichen wurden bezüglich der Aussage eines um 1,6% besseren Abschneidens über dem bundesweiten Durchschnitt.

Alabama
Alabama
3 Jahre zuvor

Besten Dank. Könnte mir auch vorstellen, dass die passende Digitalisierungsstrategie mit Home Learning dazu geführt hat, dass einfach viel fokussierter gelernt wurde. Auf jeden Fall erfreuliche Ergebnisse.

Jörg Kleinsteuber
Jörg Kleinsteuber
3 Jahre zuvor

Hallo, gibt es eine Übersicht, welche Bundesländer in D bereits über Landeslizenzen verfügen bzw. wo es "geplant" ist?
MfG
Jörg Kleinsteuber
Thüringen